Vor der Fernreise Polio-Impfschutz prüfen

In vielen asiatischen und afrikanischen Ländern ist Polio immer noch verbreitet. Vor Fernreisen empfiehlt sich deshalb eine Überprüfung des Impfschutzes. Foto: Tobias Arhelger

Das Centrum für Reisemedizin (CRM) empfiehlt Fernreisenden, ihren Polio-Impfschutz zu prüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Denn trotz globaler Impfprogramme der WHO flammt die schwere und lebensbedrohliche Viruserkrankung immer wieder durch unzureichenden Impfschutz auf.

Die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) listet mit Afghanistan, Nigeria und Pakistan drei Länder, in denen Polio weiterhin auftritt, und zahlreiche weitere, in denen es immer wieder zu Ausbrüchen kommt. „Solange das Virus nicht ausgerottet ist, besteht bei unzureichendem Impfschutz in der Bevölkerung immer das Risiko, dass sich Polio auch in bisher nicht betroffenen Regionen oder in offiziell nicht mehr betroffenen Gebieten wieder ausbreitet“, erklärt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin.

Deshalb ist ein wirksamer Impfschutz in Deutschland und insbesondere bei Reisen in Verbreitungsgebiete unerlässlich. Zu diesen zählen Süd- und Vorderasien sowie zahlreiche Länder Afrikas. „Jeder Mensch ohne oder mit unvollständigem Impfschutz kann ein Hort für den Erreger sein und diesen weitertragen, auch wenn er selbst nicht daran erkrankt“, betont Jelinek. Das CRM empfiehlt daher: Wenn die letzte Polio-Impfung länger als zehn Jahre her ist, sollte vor der Reise eine Auffrischung erfolgen.
 
In Deutschland werden Kinder in der Regel im ersten und zweiten Lebensjahr in mehreren Dosen gegen Polio geimpft. Eine einmalige Auffrischimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr.
 
Poliomyelitis-Viren (Polio) werden von Infizierten mit dem Kot ausgeschieden. Über verunreinigtes Wasser und Nahrungsmittel wird das Virus weiterverbreitet. Zunächst löst eine Infektion Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Verdauungsstörungen aus. Gelangt das Virus in das Zentralnervensystem, kommt es zur paralytischen Poliomyelitis, also zu Lähmungen. Etwa eine von 200 Polioinfektionen geht mit lebenslangen Lähmungen einher. Fünf bis zehn Prozent der Gelähmten sterben, wenn die Lähmungen das Zwerchfell betreffen. Weitaus mehr Menschen leiden an den Spätfolgen einer Infektion mit Polio-Viren: Jahrzehnte nach der Erkrankung kann das sogenannte Post-Polio-Syndrom (PPS) auftreten. Zu den Symptomen zählen zum Beispiel Muskelschwäche und -schwund sowie Nervenschmerzen. Polio ist nicht heilbar.

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